Auch in diesem Jahr rief der Verein Rudolstadt blüht auf e.V. wieder einmal zum alljährlichen Frühjahrsputz in unserem wunderschönen Residenzstädtchen auf. Die Pachtgemeinschaft Saalebogen als ortsansässiger Angelverein darf da natürlich nicht fehlen, denn eine gesunde Natur ist Grundlage für das schönste Hobby der Welt. Und da haben Müll und Unrat nichts zu suchen.
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In den letzten Jahren hat sich alles sehr gut eingespielt und es läuft „wie geschmiert“. Im Januar gibt es die Termine per Mail, so dass man sich im Verein darauf einrichten und planen kann. Absprachen untereinander werden unkompliziert per Mail, oder wenn es schnell gehen muss per Telefon getroffen. Kurz vor dem anstehenden Termin noch einmal eine Rücksprache über die geplanten Einsatzorte mit Astrid von Killisch Horn, einer der Hauptorganisatorinnen getroffen und schon kann es losgehen.
Ein Spaziergang entlang der Saale wenige Wochen zuvor zeigte, dass es eine Böschung nahe der Papierfabrik besonders hart getroffen hatte. Dort sammelten sich zwischen den angepflanzten Büschen jede Menge Papier und Pappe, die trotz gespannter Schutznetze vom Lagerplatz der Papierfabrik herüber und in Richtung Saale geweht wurden. Also definitiv ein Haupteinsatzort. Die umliegenden Böschungen und Straßenränder an der Zellwollbrücke sahen aber nicht besser aus, obwohl wir dort in den letzten Jahren viel getan hatten. Des Weiteren war geplant Saale auf- und abwärts an den Ufern aufzuräumen. Genug Arbeit für einen Vormittag.
Erste positive Überraschung – es hatten sich neunzehn Mitglieder und zwei Kinder eingefunden…
Gegen 09:00 Uhr trafen sich die Vereinsmitglieder am Parkplatz Flugplatzbrücke in Schwarza. Erste positive Überraschung – es hatten sich 19 Mitglieder und zwei Kinder eingefunden. Eine starke Truppe, mit der wir einiges schaffen würden – super. Wir teilten uns auf. Einige nahmen sich den Bereich vom Fischstein Remschütz bis hin zu den Küchenlöchern unterhalb der Brücke B85 vor. Andere die Schwarzamündung oder den Bereich um den Biwakplatz am Preilipper Steg und der Rest den Bereich um die Papierfabrik und unterhalb Eisenbahn- und Bundesstraßenbrücke an der Preilipper Straße. Obwohl wir dort in den letzten zwei Jahren gründlich aufgeräumt hatten, war erstaunlich was wieder einmal innerhalb einer Stunde für ein Müllberg zusammenkam.
Neben Kleinkram wurde unter anderem auch ein Autositz gefunden. Um diesen in einem Gebüsch zu platzieren hat der illegale Müllentsorger schon etwas auf sich genommen. Der Sitz wurde offensichtlich ins Auto gepackt und bis zur Eisenbahnbrücke gefahren. Dort wurde er über reichlich hundert Meter zum Gebüsch getragen und dann versteckt. Da fragt man sich, ob das noch normal ist. Eine Entsorgung bei der Firma Ernst wäre schneller, einfacher und genauso kostenlos gewesen – zudem setzt man sich nicht der Gefahr einer Ordnungswidrigkeiten- oder Strafanzeige aus. Was ist nur mit den Menschen los.
- Jede Menge Kratzer überall am Körper…. Voller Einsatz für die Umwelt.
Was das Ganze nicht einfacher machte – die Landschaftsplaner hatten dort Unmengen mit Dornen besetzte Pflanzen gepflanzt…
Richtig hart für unsere Mitglieder wurde es jedoch, als wir die Böschung an der Papierfabrik vom Unrat befreien mussten. Jede Menge Papier, aber auch Flaschen und Plastikfolie hatten sich unterhalb der Böschungsbepflanzung angesammelt. Kein schöner Anblick. Was das Ganze nicht einfacher machte – die Landschaftsplaner hatten dort Unmengen mit Dornen besetzte Pflanzen wie Hagebuttensträucher oder Stechapfel gepflanzt – an eine mögliche Reinigung hat da mit Sicherheit keiner gedacht. Fast keines der Mitglieder kam ungeschoren davon – Dornen in den Händen im Gesicht und jede Menge Kratzer auf den Armen. Aber dennoch keine unlösbare Aufgabe und das Ergebnis zeigt, dass es sich gelohnt hat.
- Böschung an der Papierfabrik nach Reinigung
- Bankette der Straße nach Preilipp nach erfolgter Reinigung
- So sollte es immer aussehen – kein Müll
- Ohne Fleiß kein Preis…
Insgesamt wurden durch die Mitglieder 45 Müllsäcke befüllt, ein Autositz wurde entsorgt, des Weiteren wurde sogar ein Kühlschrank gefunden, der nun wirklich gar nichts in der Natur zu suchen hat. Neben diesen großen Dingen haben wir unwahrscheinlich viel kleinen „Grobmüll“ und Abfall zusammengetragen. Darunter auch ein kaputter Anglerstuhl, den ein Sportfreund einfach mal im Gebüsch neben dem Angelplatz entsorgt hat. Wir müssen also auch in den eigenen Reihen noch etwas arbeiten.
- Unsere Trophäen eines Vormittages…
- Zusammengetragener Müllberg an der Papierfabrik
- Müll aus dem Bereich Flugplatzbrücke
- Zusammengetragener Müll unterhalb der Brücke B85/88 in Schwarza
Letztlich muss ich sagen, dass es wieder einmal ein sehr erfolgreicher Einsatz für die Natur und unsere Stadt war. Mein Dank geht an unsere Angelfreunde, die mit viel Einsatz und Herzblut dabei waren und etwas Gutes getan haben, aber natürlich auch an all die guten Seelen von Rudolstadt blüht auf e.V., für die Planung und die Organisation der Entsorgung im Nachgang des Frühjahrsputzes. Fraglich ist jedoch, warum wir an den selben Stellen, die wir in den letzten Jahren bereits mehrfach bereinigt hatten wieder einmal die selbe riesige Menge Müll zusammengetragen haben…
André Kranert
Vorsitzender der Pachtgemeinschaft Saalebogen e.V.
- So haben wir es gern – Saale am Preilipper Steg
- Gesäuberter Uferwald am „Küchenloch“
- Natur Pur…
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